MÜNCHEN/LIPNO NAD VLTAVOU In Bayern und Tschechien werden 18 grenzübergreifende Projekte mit rund 15 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Das hat der Begleitausschuss des Programms INTERREG Bayern–Tschechien entschieden. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: “Die Förderung grenzübergreifender Projekte stärkt die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tschechien und schafft wichtige Impulse für die regionale Wirtschaftsentwicklung. Mit den rund 15 Millionen Euro aus dem EFRE investieren wir gezielt in Innovation, Infrastruktur und nachhaltiges Wachstum, um die Lebensqualität in beiden Regionen zu verbessern.”
In einem der geförderten Projekte entwickeln die Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava ein gemeinsames mehrsprachiges Besucherbetreuungsprogramm in den Besucherzentren Hans-Eisenmann-Haus und Stožec. Mit dem zunehmenden Zusammenwachsen des Gebiets steigt die Nachfrage nach mehrsprachigen, grenzüberschreitenden Informationsangeboten für Besucher aus den Nachbarländern sowie aus dem Ausland.
In einem weiteren Projekt arbeiten die Stadt Freyung, das Science Center Techmania (Kreis Pilsen) und die Regionale Entwicklungsagentur Südböhmens (RERA a.s.) zusammen, um innovative Ausstellungen zu schaffen. Diese sollen das immaterielle Kulturerbe der Musik und das Naturerbe des Böhmerwaldes durch Bildungs- und Erlebnisformate bewahren und neu erlebbar machen.
Aiwanger: “Die grenzübergreifenden Projekte zeigen eindrucksvoll, wie wir unser gemeinsames Natur- und Kulturerbe bewahren und erlebbar machen. Durch Zusammenarbeit und innovative Formate schaffen wir nachhaltige Impulse für unsere Regionen und stärken die Verbindung zwischen Bayern und Tschechien.”
Zusätzlich hat der Begleitausschuss die Aufstockung der Mittel im Kleinprojektefonds der Euregio Bayerischer Wald – Böhmerwald – Unterer Inn genehmigt. Aufgrund vereinfachter Abrechnungsmodalitäten und des Engagements der Euregio erfreuen sich die Begegnungsprojekte großer Beliebtheit, sodass die ursprünglich vorgesehenen Mittel bereits ausgeschöpft waren.
In den insgesamt 18 geförderten Projekten werden im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet Maßnahmen zur Stärkung der Klimaresilienz durch die Renaturierung von Feuchtgebieten umgesetzt. Zudem entsteht ein grenzüberschreitendes Projekt, bei dem Studentinnen und Studenten Selbstlernmodule zur Förderung ethischer Kompetenzen entwickeln. Ziel ist es, interkulturelle Barrieren abzubauen und Inklusion, Integrität sowie Resilienz im deutsch-tschechischen Hochschulkontext zu stärken. Für die Förderperiode 2021–2027 werden weiterhin neue Projekte und Initiativen aus den Regionen Karlovarský kraj (Bezirk Karlsbad), Plzeňský kraj (Bezirk Pilsen), Jihočeský kraj (Bezirk Südböhmen), Niederbayern, Oberpfalz und Oberfranken gesucht.
Insgesamt stellt die Europäische Union in der Förderperiode 2021 bis 2027 rund 8,9 Milliarden Euro für die Europäische territoriale Zusammenarbeit (INTERREG) zur Verfügung. Für das INTERREG-Programm Bayern–Tschechien sind davon 99 Millionen Euro EFRE-Fördermittel vorgesehen. Aktuell stehen noch Mittel in Höhe von rd. 25 Mio. EFRE für weitere grenzübergreifende Vorhaben zur Verfügung.
Quelle: StMWi

